Opioidabhängigkeit und Opioidagonistentherapie (OAT)

Opioidabhängigkeit wird von kognitiven, verhaltensbezogenen und physiologischen Merkmalen gekennzeichnet und geht mit einer hohen Rate psychiatrischer und somatischer Komorbiditäten sowie einer hohen Sterblichkeitsrate einher, sofern keine angemessene Behandlung im Rahmen einer medizinischen, sozialen und psychologischen Therapie angeboten wird 1.

Die Behandlung mit Opioidagonisten (OAT) ist eine bewährte pharmakologische Massnahme, die den illegalen Opioidkonsum reduziert und die psychosoziale Funktionsfähigkeit opioidabhängiger Personen verbessert, wie auch die psychische und somatische Gesundheit und das Wohlbefinden steigert. In den WHO-Leitlinien für die psychosoziale pharmakologische Behandlung der Opioidabhängigkeit wird empfohlen, die Behandlung mit Opioidrezeptor-Agonisten vorzugsweise als Substitution einzusetzen 2. Bei den zur Behandlung der Opioidabhängigkeit eingesetzten Medikamenten handelt es sich entweder um Substanzen, die aus dem Schlafmohn gewonnen werden, wie Morphin oder Dihydrocodein, oder um synthetische Derivate mit opioidähnlicher Wirkung, wie Buprenorphin oder Methadon 1.
 

    1. World Health Organization‎. WHO/UNODC/UNAIDS position paper: substitution maintenance therapy in the management of opioid dependence and HIV/AIDS prevention / World Health Organization, United Nations Office on Drugs and Crimes, UNAIDS. WHO Press 2004; available at: 
      https://www.who.int/publications/i/item/who-unodc-unaids-position-paper.-substitution-maintenance-therapy-in-the-management-of-opioid-dependence-and-hiv-aids-prevention
      (https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/42848/9241591153_eng.pdf?sequence=1).
    2. World Health Organization. WHO Guidelines for the psychosocially assisted pharmacological treatment of opioid dependence. WHO Press 2009; available at: https://www.who.int/publications/i/item/9789241547543 (https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/43948/9789241547543_eng.pdf?sequence=1).